Bahnverkehr – Schwäbischer Raum darf nicht abgehängt werden
Pressemitteilung von 30.08.2017
Pohl fordert, drohende Lücken durch Fahrplanwechsel 2017 zu schließen
In einem Schreiben an Innenminister Herrmann, Bundesverkehrsminister Dobrindt und den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn, Klaus-Dieter Josel fordert der schwäbische Abgeordnete der FREIEN WÄHLER aus Kaufbeuren, Bernhard Pohl, die Herren auf, sich dafür einzusetzen, dass Schwaben eine angemessene Bahnanbindung erhält.
„Bereits in den 1990er Jahren wurde in einer Grundsatzentscheidung beschlossen, die Bahnverbindung Nürnberg – München über Ingolstadt und nicht über Augsburg zu führen. Nun besteht durch den anstehenden Fahrplanwechsel der Deutschen Bahn wiederum die Gefahr, dass der drittgrößte Wirtschaftsraum in Bayern, nicht angemessen berücksichtigt wird“, so Pohl.
Augsburg besitze durchaus das Potenzial und die Chance, der größte Wirtschaftsraum Deutschlands zu werden. Unabdingbar hierfür sei aber eine optimale Verkehrsinfrastruktur, zu der auch eine lückenlose Bahnanbindung gehört. Nur durch die Beseitigung von mehrstündigen Angebotslücken zwischen Augsburg und Nürnberg wird die neue Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg – Erfurt – Berlin auch für den schwäbischen Raum nutzbar.
Darüber hinaus dürfe es aber auch zu keiner Angebotsausdünnung im Regionalverkehr kommen, um die Tourismusregion im Allgäu/Bodensee nicht abzuhängen. „Vor allem die Verbindungen zwischen Ulm und Kempten sowie über Buchloe/Kaufbeuren nach Kempten und Buchloe/Kaufbeuren nach Füssen sind hier zu nennen. Ziel muss es sein, auch durch eine optimale Bahnanbindung der schwäbischen Tourismusregionen, Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Gebieten im Alpenraum zu verhindern“, konstatiert Pohl.
Er fordert deshalb, dass die Milliardeninvestitionen in die Neubaustrecke Nürnberg – Erfurt durch angemessene Anschlussverbindungen auch für die schwäbische Region nutzbar gemacht wird und drohende Anschlusslücken im Fahrplan der Deutschen Bahn geschlossen werden.
Auch Streichungen von regionalen Bahnverbindungen müssen zurück genommen werden, um eine lückenlose Anbindung des Allgäu-schwäbischen Raumes zu gewährleisten. Hier benennt Pohl vor allem die Strecken von Ulm nach Kempten und von München über Buchloe/Kaufbeuren nach Kempten beziehungsweise über Buchloe/Kaufbeuren nach Füssen. „Außerdem muss die Elektrifizierung dieser Strecken vorangetrieben werden, da sonst zu befürchten bleibt, dass im Zuge einer Umstellung von Diesel-betriebenen Zügen auf elektrische Triebwagen durch die DB im nächsten Jahrzehnt die Region im wahrsten Sinne des Wortes „abgehängt“ wird“, so Pohl abschließend.