Kaufbeuren soll Außenstelle des KI-Produktionsnetzwerks werden
PRESSEMITTEILUNG vom 13.7.2021
Abstimmungsgespräch mit OB Bosse zur Künstlichen Intelligenz
Bayern als industriellen Produktionsstandort unter den Vorzeichen des Klimawandels und wachsender internationaler Konkurrenz weiter zu stärken, ist erklärtes Ziel der von FREIEN WÄHLERN und CSU geführten Bayerischen Staatsregierung. Ein zentraler Baustein ist dabei die Hightech-Agenda des Freistaats, die in den Bereichen Wirtschaft und Wissenschaft mit insgesamt zwei Milliarden Euro ausgestattet ist, um die Spitzenstellung Bayerns weltweit zu festigen.
Die beiden Landtagsabgeordneten Bernhard Pohl (Kaufbeuren, FREIE WÄHLER) und Johannes Hintersberger (Augsburg, CSU) haben gemeinsam eine Idee entwickelt, um Augsburg und das Allgäu als innovative Wirtschaftsregionen an diesem Prozess maßgeblich zu beteiligen. In Anlehnung an die KI-Fabrik der TU München, die im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) die wissenschaftlichen Grundlagen legen soll, haben sie für Schwaben eine KI-Werkstatt mit starker Anbindung an die produzierende Wirtschaft gefordert. Diese sollte zentral in Augsburg angesiedelt werden, Kaufbeuren war nach den Überlegungen der Abgeordneten als Außenstelle vorgesehen.
Die Idee fiel auf fruchtbarem Boden. Aktuell stehen für das Vorhaben, das nun als „KI-Produktionsnetzwerk Augsburg“ firmiert, Haushaltsmittel in Höhe von 100 Millionen Euro aus der Hightech-Agenda zur Verfügung. Da war es sicher hilfreich, dass Pohl und Hintersberger dem Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags angehören.
Dieses politische Vorhaben war nun Gegenstand eines Treffens mit Oberbürgermeister Stefan Bosse und Johannes Hintersberger. Derzeit laufen im Wirtschaftsministerium nämlich Überlegungen, wie dieses für die Zukunft des Freistaats zentrale Thema sinnvoll umgesetzt wird. Für Schwaben geht es in diesem Programm darum, hochqualifizierte Wissenschaftler mit dem Knowhow der produzierenden Unternehmen zu verbinden.
Bernhard Pohl, haushaltspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion verweist dabei auf die besonderen Kompetenzen Kaufbeurens, die es möglich gemacht haben, die Wertachstadt für dieses Vorhaben zu profilieren: „Kaufbeurens besondere Stärke ist die Verfügbarkeit von gewachsener Luftfahrtexpertise, insbesondere am Standort der Luftwaffe, und eine weltweit einmalige Flugsicherungsausbildung sowie innovationsstarke Unternehmen. Dies hat bei meinen Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium besonders überzeugt.“
Die Abgeordneten diskutierten mit Bosse insbesondere über die Möglichkeiten der Stadt, eine Außenstelle des Augsburger Netzwerks räumlich zu verankern. Oberbürgermeister Stefan Bosse sieht seine Stadt hier gut aufgestellt: „Wir verfügen über ein Technologietransferzentrum, das sich gerade in einem Neubau erweitert, außerdem bietet der Innova-Hightech-Park sämtliche Voraussetzungen für gut vernetztes Arbeiten. Ich freue mich sehr, dass das Wirtschaftsministerium Kaufbeuren als Außenstelle im Blick hat. Das bringt deutliche Pluspunkte für die künftige Entwicklung unserer Stadt.“
Johannes Hintersberger sieht als Augsburger Landtagsabgeordneter das Potential Kaufbeurens. Er erkennt gute Synergieeffekte, zählt doch die Region Augsburg bei Luft- und Raumfahrt zu den führenden Standorten in Deutschland Der Freistaat kenne die großen Chancen und Kompetenzen des Luft- und Raumfahrtstandortes. Hintersberger freue sich, dass die Staatsregierung die Leistungsstärke der Metropole Augsburg mit dieser Investition würdige und die weitere Entwicklung aktiv fördert.
Bernhard Pohl verweist auf die besonderen Herausforderungen weltweit, zu denen Bayern einen entscheidenden Beitrag leisten kann: „Der Klimawandel ist eine globale Problemstellung, die nicht durch Verbot und Verzicht in einigen Industrieländern wie Deutschland gelöst werden kann. Unsere Aufgabe ist es, mit unserem technologischen Wissen und unserem Potential im Bereich von Forschung und Entwicklung aus Bayern heraus globale Antworten zu geben. CO2-neutrale Mobilität und Industrieproduktion sind keine Utopie, sondern realistische Zielsetzungen, an deren Umsetzung der Freistaat arbeitet. Dazu wird dieses Vorhaben auch seinen Beitrag leisten.“
Pohl kündigte an, dass Roland Weigert, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium, im Herbst einen Besuch in Kaufbeuren plant, um sich über die praktische Umsetzung dieses Vorhabens vor Ort ein Bild zu machen und mit den heimischen Akteuren zu erörtern.