Erfreuliches Signal für den städtischen Wohnungsbau!

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PRESSEMITTEILUNG vom 04.10.2021

Bernhard Pohl und Stefan Bosse wegen Eisenbahnerhäuschen bei Staatsminister Bernd Sibler

Die Stadt Kaufbeuren wollte im Kaufbeurer Süden 60 Wohneinheiten errichten und damit bezahlbaren Wohnraum schaffen. Dazu wollte sie die vier Eisenbahnerhäuschen in der
Füssener Straße erwerben und abreißen. Dem machte der Denkmalschutz zunächst einen Strich durch die Rechnung und nahm sie in die Denkmalliste auf.
Der Stadtrat wollte daraufhin das Vorhaben stoppen und sein Kaufinteresse zurückziehen. Der Kaufbeurer Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (FREIE WÄHLER) bot allerdings ein Gespräch
mit der Staatsregierung zu diesem Thema an, weswegen die Beschlussfassung vertagt wurde. Bei einem Gespräch, das Pohl im Bayerischen Landtag organisiert hatte, erläuterte Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU) im Beisein der beiden Referatsleiter Caroline Moser und Helge Carl, Wissenschaftsminister Bernd Sibler und dem Generalkonservator des Freistaats Bayern, Professor Mathias Pfeil die Pläne der Stadt: „Kaufbeuren benötigt bezahlbaren Wohnraum. Daher wollen wir mit unserem Eigenbetrieb ein zusätzliches Angebot schaffen. Aufgrund des insgesamt relativ niedrigen Mietniveaus in Kaufbeuren können wir aber auf gar keinen Fall die bestehenden Eisenbahnerhäuschen sanieren. Wenn wir die Vorgaben des Denkmalschutzes berücksichtigen wollten, würde die Sache unwirtschaftlich. Das ist mit städtischen Finanzmitteln nicht zu realisieren, zumal wir in den nächsten Jahren mit einer starken Neuverschuldung rechnen“, betonte der Oberbürgermeister.
Bernhard Pohl, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FREIEN WÄHLER im Bayerischen Landtag, bat den Minister und den obersten bayerischen Denkmalschützer darum, gemeinsam mit der Stadt einen gangbaren Weg zu finden: „Nach dem Demografie-Leitfaden der Bayerischen Staatsregierung gehört die Stadt Kaufbeuren zu den am stärksten wachsenden Städten im Freistaat. Die Prognose bis 2039 sieht Kaufbeuren gemeinsam mit Ingolstadt auf Platz vier, vor Kempten und Memmingen. Nur Landshut, Fürth und München werden prozentual noch stärker wachsen. Daher müssen wir alles tun, um für Einheimische und Neubürger attraktiven, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Ich wäre der Bayerischen Staatsregierung sehr dankbar, wenn sie uns in diesem Vorhaben tatkräftig unterstützt und das Bauvorhaben im Kaufbeurer Süden ermöglicht.“
Staatsminister Bernd Sibler zeigte großes Verständnis für die Belange der Stadt. Als Minister für Wissenschaft und Kunst müsse er zwar die Belange des Denkmalschutzes im Blick haben. Das gelinge aber gerade auch dann, wenn etwas Neues entsteht. Er nannte beispielhaft seine Heimatstadt Plattling, eine Eisenbahnerstadt wie Kaufbeuren.
Professor Mathias Pfeil, Generalkonservator und damit oberster Denkmalschützer des Freistaats, beurteilt die Chancen der Realisierung des Wohnbauprojekts im Einklang mit dem Denkmalschutz als außerordentlich positiv. Es gehe insbesondere nicht darum, Maximalpositionen durchzusetzen. Er könne sich eine Bebauung mit neuen Wohnungen gut vorstellen, die die erhaltenswerte Substanz integriert. Er deutete auch an, dass im Rahmen einer Gesamtlösung Kompromisse mit den Belangen des Denkmalschutzes möglich seien.
Pfeil empfahl der Stadt, für das Quartier ein kommunales Denkmalkonzept zu erarbeiten, in dem beispielhafte Lösungen zu einer denkmalverträglichen Nachverdichtung abgestimmt werden. Auf dieser Grundlage könne man dann das Areal so beplanen, dass die Belange des Denkmalschutzes ebenso gewahrt werden wie das verständliche Streben der Stadt nach einer wirtschaftlichen und bezahlbaren Lösung. Als Pfeil, gelernter Architekt, den Lageplan zur Hand nahm, war an seinem Gesichtsausdruck abzulesen, dass ihm spontan ein paar gute, kreative Gedanken durch den Kopf schossen. Er betonte dabei, dass er auch in der Vergangenheit mit der Stadt Kaufbeuren gute Erfahrungen gemacht habe, er habe die Stadt und ihre Vertreter als aufgeschlossenen Partner erlebt.
Staatsminister Bernd Sibler stellte für das Konzept Fördermittel in Höhe von 90 Prozent in Aussicht. Er empfahl den kommunalen Vertretern dringend, diesen Weg zu gehen. Stadtentwicklung und Denkmalschutz solle man nicht als ein Gegeneinander wahrnehmen. Er lobte Pfeil als einen Mann der Lösungen und zeigte sich überzeugt davon, dass die Stadt ihr Ziel erreichen werde.
Auch Stefan Bosse und Bernhard Pohl waren mit dem Gespräch höchst zufrieden. Auf dieser Basis könne man das Projekt möglicherweise doch noch realisieren, meinte der Oberbürgermeister. Er werde die Beauftragung des Konzepts vorschlagen und der Bahn signalisieren, dass man weiter interessiert sei. Der Kaufbeurer Landtagsabgeordnete bedankte sich bei Sibler und Pfeil und hofft nun, dass ein weiterer Meilenstein für mehr bezahlbaren Wohnraum in Kaufbeuren gesetzt werden kann.

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