Landtagsabgeordneter Bernhard Pohl zieht Bilanz ein Jahr nach dem Hochwasser

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PRESSEMITTEILUNG vom 16.05.2025

Pohl: Bayern zieht Konsequenzen – auch im Unterallgäu!

In den Tagen vom 30. Mai bis 04. Juni 2024 war Bayern von einem heftigen Hochwasserereignis betroffen, das immense Schäden verursacht und sogar Menschenleben gekostet hat. Auch im Unterallgäu gab es Brennpunkte: Vor allem Dirlewang und Babenhausen wurden erheblich in Mitleidenschaft gezogen.

Der Landtagsabgeordnete des Unterallgäus Bernhard Pohl, Erster Stellvertretender Vorsitzender der Landtagsfraktion Freie Wähler, nahm dies zum Anlass, um bei einem Besuch im Wasserwirtschaftsamt Kempten Bilanz zu ziehen, welche Konsequenzen der Freistaat hieraus gezogen hat, um künftig noch besser gegen solche Schadensereignisse gewappnet zu sein. Der Fokus des Abgeordneten lag dabei insbesondere auf der Mindel, die das östliche Unterallgäu durchzieht.

Bernhard Pohl hatte im Oktober 2024 das Gespräch mit dem Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) gesucht, um noch einmal im Besonderen auf die schwierige Situation im Raum Dirlewang/Mindelheim hinzuweisen. Zu dem Gespräch im Bayerischen Landtag hatte Bernhard Pohl den dritten Bürgermeister Anton Kuhn der Marktgemeinde sowie den Kämmerer von Mindelheim Michael Schindler mitgenommen. Der Staatsminister hatte zugesagt, die Situation im östlichen Unterallgäu noch einmal kritisch zu beleuchten und zu ermitteln, inwieweit der bestehende Hochwasserschutz verstärkt werden muss.

Das Gespräch mit dem Leiter des Wasserwirtschaftsamts Bernhard Simon ist aus Sicht des Landtagsabgeordneten außerordentlich erfreulich verlaufen: „Bayern hat schon vor dem Extremwetterereignis vor einem Jahr im Hochwasserschutz eine Menge getan, sonst wäre noch viel mehr passiert. Dennoch sind wir auch aufgrund klimatischer Bedingungen noch längst nicht am Ziel. Wir haben hier noch große Aufgaben zu bewältigen“, stellt Pohl fest. Gleichzeitig haben aber das Umweltministerium, das Landesamt für Umwelt und das Wasserwirtschaftsamt Kempten eine Menge bewegt. „Bei dem Hochwasser wurde das Rückhaltebecken in Dirlewang beschädigt. Die aufwendigen Reparaturarbeiten konnten zwischenzeitlich abgeschlossen werden. Das Hochwasserrückhaltebecken hat Stand gehalten und ist wieder voll funktionsfähig“, bilanziert Pohl zufrieden.

Aber auch die von Staatsminister Glauber zugesagte Überprüfung des Gefährdungspotenzials ist in zwischen in vollem Gange. Bernhard Pohl lobt die Beteiligten: „Unser Umweltminister Thorsten Glauber hat Wort gehalten und umgehend eine gründliche Überprüfung der Situation an der Mindel in den betroffenen Gemeinden angeordnet. Das Landesamt für Umwelt ist mit der Gefährdungsanalyse schon ziemlich weit fortgeschritten. Dabei hat sich herausgestellt, dass seit Inbetriebnahme des Hochwasserrückhaltebeckens im Jahre 2007 im Bereich des Marktes Dirlewang eine außerordentliche Häufung von Starkregenereignissen stattgefunden hat, insgesamt 22. Die gute Nachricht: In 21 Fällen hat der Wasserspeicher das Hochwasser erfolgreich zurückgehalten und die Wassermassen aufnehmen können. Im letzten Jahr allerdings hätte man ein Rückhaltebecken mit einem Volumen von 2.000.000 Kubikmetern, also fast der dreifachen Kapazität des vorhandenen Beckens, gebraucht. Das hat die bestehenden Sicherungssysteme bei weitem überfordert“, stellt Pohl fest.

Die aktuellen Untersuchungen des Wasserwirtschaftsamts Kempten könnten durchaus zu einer Neubewertung des bestehenden und des erforderlichen Hochwasserschutzes führen. Die Einstufung des Schutzgrades auf ein HQ100, wie sie derzeit besteht, bedeutet, dass Resilienz gegen ein 100-jähriges Hochwasserereignis besteht. Aufgrund der Häufung von Hochwasserereignissen in den vergangenen Jahren könnte es aber sein, dass diese Einschätzung korrigiert wird. Dann wäre in der Folge mit einer baldigen Überplanung der bestehenden Systeme zu rechnen.

Wenn die Untersuchungen des Wasserwirtschaftsamts abgeschlossen sind, geht es in die nächste Phase der Umsetzung. Dann werden konkrete Maßnahmen identifiziert, die den Hochwasserschutz verbessern sollen: „Nach der Neubewertung der hydrologischen Einstufung erfolgt eine Abflussmodellierung durch ein beauftragtes Ingenieurbüro. Weitblickend haben Umweltministerium und Wasserwirtschaftsamt nicht nur die Gemeinde Dirlewang und die angrenzende Kreisstadt Mindelheim in den Blick genommen, sondern den Abschnitt in den Markt Pfaffenhausen bis hin nach Hasberg erweitert. Darauf aufbauend soll geklärt werden, welche konkreten Maßnahmen zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit der Mindel gegen Hochwasser möglich und sinnvoll sind. Ich erwarte mir davon eine klare Gefährdungsanalyse mit konkreten Vorschlägen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes, die dann zeitnah in Angriff genommen werden sollen. Nach meinen Informationen wird das Gutachten des Wasserwirtschaftsamts Anfang nächsten Jahres erwartet, dass wir schon in 2026 beginnen können, konkrete Maßnahmen in den Blick zu nehmen. Das ist eine sehr gute Perspektive“, freut sich der Abgeordnete.

Bernhard Pohl hat das Gespräch mit dem Wasserwirtschaftsamt auch ganz gezielt vor den anstehenden Vorberatungen des Doppelhaushalts 2026/2027 geführt. Pohl, als stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses im Bayerischen Landtag an den Vorbereitungen des Haushalts maßgeblich beteiligt, stellt dabei fest: „Wir haben zwar eine verdammt schwierige Haushaltslage, weil die Steuereinnahmen insbesondere aufgrund der schlechten bundespolitischen Vorgaben stagnieren. Dennoch ist Hochwasserschutz ein Kernbereich der inneren Sicherheit und damit zentrale Aufgabe des Freistaats Bayern. Deshalb werde ich meinen Teil dazu beitragen, dass wir möglichst hohe Finanzmittel für den Hochwasserschutz bekommen“, so Pohl abschließend.

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