Wanderausstellung „Geliebte Gabi“ in der Mittelschule Buchloe eröffnet

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Leo Hiemers Meisterwerk macht betroffen

Die Ausstellung „Geliebte Gabi“ des über die Grenzen des Freistaats bekannten und vielfach dekorierten Filmemachers und Autors Leo Hiemer gastierte bereits im vergangenen Jahr im Bayerischen Landtag. Nun macht Leo Hiemer auch für die Schüler des Gymnasiums und der Mittelschule in Buchloe das Schicksal der in Marktoberdorf geborenen Gabriele Schwarz, die mit fünf Jahren im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde, erlebbar. Am Montag wurde die Ausstellung, die als Initiative eines Seminars des Gymnasiums Buchloe installiert wurde, in der Buchloer Mittelschule eröffnet. Anwesend waren die Direktoren der Mittelschule, Thomas Gayer, des Gymnasiums, Dr. Angela Bogner, die Kuratorin Regina Gropper und natürlich der Autor selbst. In Anwesenheit einer 11. Klasse des Buchloer Gymnasiums eröffnete er die Ausstellung, die von allen Schulklassen aus Buchloe und Umgebung in Begleitung einer Lehrkraft bis 14.11.2025 besucht werden kann. Umrahmt wurde die Feier von der Bläserklasse der Mittelschule Buchloe.

Die finanziellen Mittel für diese Ausstellung kommen vom Freistaat Bayern. Bernhard Pohl (FREIE WÄHLER), stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Bayerischen Landtags, hat dafür gesorgt, dass für derartige Projekte im Haushalt von Kultusministerin Anna Stolz 85.000,- Euro bereitstehen.

Die Ausstellung gliedert sich in das Gesamtwerk Leo Hiemers ein, der zuvor bereits mit einem Film und einem Buch eine bemerkenswert tiefgreifende Auseinandersetzung mit dem tragischen Lebensweg der kleinen Gabriele darbot. Das Einzelschicksal Gabis steht dabei stellvertretend für die Millionen der Opfer durch die Gräueltaten der Nationalsozialisten im Dritten Reich und sendet gleichzeitig eine unermesslich wichtige Nachricht: Nie wieder!

Der Autor erzählt die Lebensgeschichte, die nach nur fünf Jahren mit der Deportation und Ermordung in Auschwitz endet, und reichert sie mit einer Vielzahl von Erinnerungsstücken und Fotografien an. Sie alle zeigen das Bild eines fröhlichen und lebenslustigen Kindes in einer wunderbaren Umgebung. Sie sind aber auch Zeitzeugen für die verzweifelten Anstrengungen der Mutter, aus dem Deutschland des Nationalsozialismus zu fliehen, und letztlich auch Beweis für die unzureichende Aufarbeitung im Rahmen der Entnazifizierung in der Nachkriegszeit.

In seiner kurzen, aber sehr eindringlichen Ansprache wandte sich Leo Hiemer an die Schüler: „Welche Folgen hatte die Ausgrenzung und Verfolgung der Juden für Gabi? Der nationalsozialistische Staat stufte Gabi wegen ihrer jüdischen Mutter als Jüdin ein. Damit war quasi schon auf ihrer Geburtsurkunde ihr Todesurteil vorgemerkt. Unfassbar!“

Warum diese Ausstellung ihm besonders am Herzen liegt, erklärte der Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl in seinem Grußwort: „Im letzten Jahrhundert mussten wir in Deutschland zwei Diktaturen erleben. Das zeigt, dass ein Leben in Frieden und Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist. Es genügt aber nicht, die Verbrechen des Nationalsozialismus nur in Zahlen und Fakten zu vermitteln. Wir brauchen Bilder, die das Herz berühren. Mit „Geliebte Gabi“ ist Leo Hiemer ein Meisterwerk gelungen. Ein Mädchen, das von allen geliebt wird, wird Opfer einer mörderischen Ideologie. Das darf nicht sein! Ich sehe es als meine wichtigste Aufgabe als Politiker, klarzumachen, dass jeder einzelne von uns, egal woher er kommt, wie er lebt und ob er anderen nützt oder schadet, eine Menschenwürde hat und Achtung und Respekt genießt“, wandte sich Bernhard Pohl in sehr persönlichen Worten an die Schüler. Er dankte ihnen und der Schulleitung, die sich für diese Ausstellung ausgesprochen und sie ermöglicht haben.

Die Schulleiterin des Gymnasiums Buchloe, Dr. Angela Bogner, fügt hinzu: „Es ist für uns alle unverändert wichtig, dass wir die Erinnerung an die Schrecken des Nationalsozialismus nicht verblassen lassen. Die Initiative unserer Schüler für die Ausstellung zeigt, dass gerade bei jungen Menschen die Erinnerung einen besonderen Stellenwert hat. Das Werk von Leo Hiemer und die von Regina Gropper kuratierte Ausstellung bereichert daher unseren Schulalltag in besonderem Maße. In Bild, Ton und Schrift verarbeitet er bis ins Detail ein Schicksal, das stellvertretend für Millionen von Opfern des größten Menschenverbrechens der Geschichte steht.“

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