Allgäuer Abgeordneter spendet Diätenerhöhung an Eishockey-Clubs

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Pressemitteilung vom 11.12.2020

Zeichen für Zusammenhalt setzen!

Die Abgeordneten des Bayerischen Landtags erhalten jedes Jahr im Juli eine Erhöhung ihrer Bezüge, die sich an der Steigerung der Gehälter der Arbeitnehmer und Beamten sowie der Renten und Pensionen orientiert. Im Jahr 2020 haben die Abgeordneten beschlossen, die Erhöhung, auf das Jahr gerechnet insgesamt 2.544 Euro, zu spenden. Der Allgäuer Landtags-abgeordnete Bernhard Pohl (FREIE WÄHLER) möchte damit ein Zeichen der Solidarität setzen: „Solche Ereignisse wie die Corona-Pandemie treffen einige von uns besonders hart. Ich finde es besonders wichtig zu zeigen, dass wir, die wir zumindest finanziell von dieser Krise nicht    betroffen sind, mit unserem kleinen Beitrag zeigen, dass wir diejenigen nicht vergessen, die Probleme haben. Deshalb ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, einen kleinen Beitrag der Solidarität zu setzen.“
Für Bernhard Pohl war es auch schnell klar, wen er seine Unterstützung zukommen lässt: „Natürlich gibt es ganz viele, die sich über eine finanzielle Hilfe gefreut hätten. Als langjähriger Präsident des ESV Kaufbeuren liegt mir der Eishockeysport natürlich besonders am Herzen. Deshalb habe ich mir aus meinem Betreuungsstimmkreisen, die die Stadt Kaufbeuren sowie die Landkreise Ostallgäu und Unterallgäu umfassen, die dort beheimateten Eishockey-Clubs herausgesucht und möchte mit meiner Spende von jeweils 500 Euro den Clubs insbesondere bei der so wichtigen Nachwuchsarbeit helfen“, betont der Landtagsabgeordnete.
Groß ist die Freude bei den Nachwuchsteams des EV Füssen, ERC Lechbruck und EV Pfronten über die Spende, wenngleich alle drei Vereine die große Sorge umtreibt, wie es denn überhaupt weitergeht. „Sicherlich sehen wir das Risiko, dass Spieler während der eishockeyfreien Zeit andere und für sie wichtigere Hobbies finden und daher den Eishockeysport aufgeben könnten“, sagt Andreas Jorde, hauptamtlicher Nachwuchstrainer des EV Füssen und ergänzt: „Umso wichtiger ist es gerade jetzt, die Beziehung und den Idealismus zum Verein und Eishockey zu stärken und Lösungen anzubieten.“ Der EVF bietet Online-Training an. Dabei gibt es unterschiedliche Aktivitäten wie Unterarmstütz oder Seilspringen. „Wir bereiten unsere Kinder auf die Zeit nach der Pandemie vor“, betont Jorde. Das angedachte Ziel am 11. Januar 2021 soll nicht aus den Augen verloren werden. Sollte dies nicht möglich sein, wird der EV Füssen weitere Lösungen und Angebote für seinen Nachwuchs organisieren.

Spende an den EV Füssen. Vorstand Markus Kehle und Sportdirektor Thomas Zellhuber freuen sich. Foto: Stefan Günter

Auch die Nachwuchstrainer des EV Pfronten müssen in diesen besonderen Zeiten improvisieren. Sie versuchen mit Online- und Offlineaktivitäten die Spieler fit zu halten. Sogar die Unterlagen vom Sommertraining wurden hervorgekramt. „Keiner weiß derzeit, ob die Saison fortgesetzt wird. Somit geht auch die Motivation von Verantwortlichen, Trainern und Spielern in den Keller“, malt der Zweite Vorsitzende Gerhard Dittrich ein düsteres Bild. Sportfachlich gesehen, bedeutet ein längerer Stillstand, dass die Trainer komplett bei null beginnen. Große Sorge bereitet Dittrich, ob die Eisflächen abgetaut werden müssen. „Das wird diskutiert, weil der immense Kostenaufwand zur Eisbereitung bei null Einnahmen durch Eisvermietungen auf Dauer nicht von allen Trägern gestemmt werden kann.“ Alles in allem sei es für Dittrich ein verlorenes Entwicklungs-Eishockey-Jahr.

Spende an den EV Pfronten. Bürgermeister Alfons Haf und zweiter Vorsitzender Gerhard Dittrich freuen sich. Foto: Stefan Günter

Ein ähnliches Bild gibt es beim ERC Lechbruck, der so gut wie es eben geht, Kontakt zu den Nachwuchsspielern hält. Über 100 Kinder und Jugendliche in sechs Nachwuchsteams und damit in allen Altersklassen gehen für die Flößer aufs Eis. Nicht zu vergessen die Lauf- und Eishockeyschule. Alternativ steht wöchentlich zweimal ein Online-Training auf dem Programm. „Wir alle streben danach, schnellstmöglich wieder den Trainings- und Spielbetrieb aufnehmen zu können“, schwindet allerdings bei Vereinsvorstand Manfred Sitter immer mehr und mehr die Zuversicht. In Lechbruck hält man sich aber bereit. Vorkehrungen wurden getroffen, um zum nächstmöglichen Zeitpunkt wieder Eishockey anbieten zu können. „Unsere Kinder können den Tag kaum erwarten, an dem es wieder losgeht.“
Mit insgesamt 4.000 Euro übersteigt das Spendenvolumen von Bernhard Pohl deutlich den Betrag der Diätenerhöhung, auf den sich die Abgeordneten verständigt haben. Der Freie Wähler-Politiker begründet seine Entscheidung wie folgt: „Ich wollte jedem Verein gleich viel geben, egal, in welcher Liga er spielt. 500 Euro, das ist ein Betrag, mit dem man etwas anfangen kann. Mir ging es aber von Anfang an nicht darum, den bei manchen vorhandenen gesellschaftlichen Reflex zu bedienen, Politiker hätten sich in einer Krise mit Gehaltserhöhungen zurückzuhalten. Ich glaube, wir haben in der Corona-Krise nicht weniger, sondern noch mehr gearbeitet.

Spende an den ERC Lechbruck. Bürgermeister Werner Moll und Vorstand Manfred Sitter Foto: Stefan Günter

Für mich kann ich das jedenfalls uneingeschränkt so sagen. Es ist daher völlig in Ordnung, dass wir wie alle anderen auch eine Erhöhung unserer Zuwendungen bekommen. Ich bin andererseits, aber außerordentlich dankbar dafür, dass es mir wirtschaftlich gut geht und dass ich die Möglichkeit habe, anderen etwas abzugeben, andere daran teilhaben zu lassen. Das bereitet mir, gerade im Hinblick auf Weihnachten, große Freude. Ich hoffe aber, dass wir im nächsten Jahr um die gleiche Zeit uns keine derartigen Gedanken mehr machen müssen“, richtet Pohl den Blick in die Zukunft.

 

 

 

 

 

 

 

Titelfoto: Photo Mix-pixabay

 

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