Kaufbeurer Polizeigebäude nimmt wichtige Hürde im Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags
PRESSEMITTEILUNG vom 22.4.2021
Pohl: Der Spatenstich rückt näher!
Seit über einem Jahrzehnt kämpft der Kaufbeurer Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (FREIE WÄHLER) für den Neubau eines Polizeigebäudes in der Wertachstadt. Obwohl das derzeitige Gebäude, in dem die Polizeiinspektion und die Kriminalpolizeistation untergebracht sind, räumlich beengt und für die Besucher nicht barrierefrei zugänglich ist, sah es lange Jahre so aus, als ob dem Neubau eine Generalsanierung vorgezogen würde. „Wir mussten lange Jahre intensive und mühsame Überzeugungsarbeit leisten, letztlich haben wir aber mit unseren guten Argumenten für einen Neubau überzeugt. Ich freue mich sehr, dass wir im Haushaltsausschuss heute ein einstimmiges Votum für den Neubau des Polizeigebäudes erreicht haben. Mit der Zustimmung zu der vom Bauministerium vorgelegten Projektunterlage haben wir die Weichen für eine Investition in Höhe von 20 Millionen Euro gestellt“, stellt Pohl zufrieden fest. Als Haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion hatte er im letzten Jahr beim Innenministerium und beim Bauministerium intensiv dafür geworben, dass sich trotz finanzieller Zwänge aufgrund der Corona-Pandemie nichts an dem vorgegebenen Zeitplan ändert.
Bernhard Pohl weist darauf hin, dass der Neubau nicht nur mit dem erheblichen Sanierungsbedarf des denkmalgeschützten Bestandsgebäudes begründet wird. Auch der am jetzigen Standort nicht zu deckende Raumfehlbedarf macht die Errichtung eines neuen Gebäudes notwendig. „Damit stehen die Zeichen auch mittelfristig auf eine Aufwertung der Polizeiinspektion und der Kriminalpolizeistation Kaufbeuren. Wir haben so die Chance, zusätzliche Aufgaben und insbesondere auch mehr Dienstposten zugewiesen zu bekommen. Ein Ziel, das ich ebenfalls schon seit über einem Jahrzehnt mit Nachdruck verfolge“, betont der Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FREIEN WÄHLER im Bayerischen Landtag.
Das Vorhaben soll auf einer Bruttogrundfläche von 4.666 m2 verwirklicht werden und aus einem Hauptgebäude mit Büro-, Besprechungs- und Sozialräumen für beide Dienststellen und einem baulich verbundenen Nebengebäude mit Garagen bestehen.
Das dreistöckige Hauptgebäude ist für Besucher und Bedienstete über die Moosmangstraße zugänglich und verfügt unter anderem auch über vier Gewahrsamszellen. Die Kripo ist als eigenständige Dienststelle baulich von der Polizeiinspektion getrennt.
Das kompakte Hauptgebäude erfüllt auch gestalterisch hohe Anforderungen. Die Fassade soll aus einer vorgehängten carbonatisierten Holzverschalung bestehen, die tragenden Wandelemente im Inneren werden in Sichtbeton ausgebildet.
Die Dächer von Haupt- und Nebengebäude werden extensiv begrünt, das Umfeld naturnah gestaltet. Die auf dem Dach angebrachte Fotovoltaik-Anlage erzeugt Strom für den Eigenverbrauch der Dienststelle.
„Das Gebäude ist in höchstem Maße besucherfreundlich. Zehn Besucherstellplätze, davon zwei barrierefrei, stellen die jederzeitige unkomplizierte Erreichbarkeit sicher. Das Gebäude selbst erfüllt zu 100 Prozent die Anforderungen an die Barrierefreiheit, unter anderem durch einen großen Personenaufzug. Ein Kostenanteil von knapp 1,5 Millionen Euro für die Außenanlagen und 172.000 Euro für Ausstattung und Kunstwerke zeigt, dass hier nicht nur ein Funktionalbau entsteht, sondern ambitionierte Ansprüche an eine hochwertige Gestaltung gestellt werden“, stellt Bernhard Pohl anerkennend fest.
Für Dienstfahrzeuge mit elektrischem oder hybridem Antrieb werden zwei Ladesäulen errichtet. Im Energiebereich soll eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und eine Fotovoltaikanlage zur Deckung des Energiebedarfs beitragen. Damit soll jährlich eine Einsparung von etwa 38 Tonnen CO2 erreicht werden.
Auf Grundlage der Projektunterlage wird nun die Projektplanung erstellt. Bernhard Pohl geht davon aus, dass der Ausschuss damit Anfang 2022 befasst wird. „Mit der Genehmigung der Projektplanung Anfang nächsten Jahres kann dann der Startschuss für die bauliche Realisierung gegeben werden. Ziel ist es, im Herbst 2022 mit dem Bau zu beginnen. Das Bauministerium mit dem Staatlichen Bauamt Kempten, das die Baumaßnahme federführend betreut, rechnet mit einer Bauzeit von insgesamt drei Jahren, so dass 2025 das neue Polizeigebäude bezugsfertig ist. Die Kemptener Behörde unter der Bereichsleitung Hochbau von Direktorin Cornelia Bodenstab ist sowohl hinsichtlich der prognostizierten Kosten als auch des Zeitplans außerordentlich zuverlässig. Wir können uns also darauf freuen, dass wir in etwa vier Jahren unsere Polizei in den neuen Räumen unterbringen können. Ich freue mich natürlich ganz besonders darüber, dass die Polizeibeamten und Zivilbeschäftigten nun in absehbarer Zeit über schöne, bedarfsgerechte und auch in jeglicher Hinsicht anspruchsvolle neue Räumlichkeiten verfügen können. Nicht alle, die sich in den vergangenen Jahren für den Neubau ins Zeug gelegt haben, werden ihn im aktiven Dienst noch nutzen können.“ Er verweist dabei beispielhaft auf seinen Stadtratskollegen, den früheren stellvertretenden Polizeichef Ernst Holy, dem der Neubau ein besonderes Anliegen war. Holy werde den Bau zwar nicht mehr als aktiver Polizeibeamter, aber immerhin nach Lage der Dinge als aktiver Stadtrat einweihen können, formuliert Pohl seine Erwartungen.