Landtagsabgeordneter Bernhard Pohl besucht Storchenbräu in Pfaffenhausen
PRESSEMITTEILUNG vom 27. September 2022
Vor drei Wochen schlugen die Bayerischen Mittelstandsbrauereien Alarm: Keine Düngemittelproduktion -keine Kohlensäure -kein Bier, so lautete die Befürchtung. Wegen des dramatischen Anstiegs der Gaspreise wurde die Produktion von Kunstdünger in Europa um 90 Prozent reduziert. Damit drohte der Markt für Kohlensäure, ein Nebenprodukt bei der Düngerherstellung zusammenzubrechen. Einige regionale Brauereien wie die Aktienbrauerei Kaufbeuren hatten kurzfristig sogar die Herstellung alkoholfreier Getränke komplett gestoppt.
Der für das Unterallgäu zuständige Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl, stellvertretender Vorsitzender der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, hatte sich daraufhin mit einem Brandbrief
an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FREIE WÄHLER) gewandt und ihn gebeten, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck aufzufordern, umgehend Abhilfe zu schaffen. Er hatte einen Gaspreisdeckel für gasintensive Unternehmen vorgeschlagen. Aiwanger hat prompt reagiert und nach einem „Runden Tisch“ mit den Betroffenen Industriezweigen -Brauwirtschaft, Getränkeindustrie, Fleisch- und Milchverarbeiter- eine deutliche Botschaft nach Berlin gesendet.
Bernhard Pohl informierte sich nun vor Ort bei Hans Roth, dem Inhaber der Storchenbrauerei in Pfaffenhausen, mit dem er in den letzten Wochen bereits im Austausch war. „Die Storchenbrauerei ist ein Musterbeispiel für hervorragende handwerkliche Braukunst und damit ein Aushängeschild für das Unterallgäu. Bayern verdankt seinen Ruf als Heimat des Bieres den über 700 Brauereien und nicht in erster Linie dem Oktoberfest. Daher liegen mir die kleinen und mittelgroßen Brauereibetriebe besonders am Herzen“, betont Bernhard Pohl. Brauereichef Hans Roth präsentierte seinem Gast ein modernes Unternehmen mit einer klaren Produkt- und Vertriebsphilosophie. Die über 200 Jahre alte Traditionsbrauerei will in ihrem Umfeld mit einem Radius von etwa 40 Kilometern stark sein, mit einem Schwerpunkt auf Vereinen und Veranstaltungen und Direktverkauf an der Braustätte in Pfaffenhausen. „Besonders hat mich beeindruckt, dass der Braumeister seit 20 Jahren für das Unternehmen tätig ist. Dann muss man sich nicht wundern, dass die Storchenbrauerei Spitzenqualität erzeugt“, stellt Pohl fest.
Das aktuelle Problem mit der Kohlensäure trifft natürlich auch den Familienbetrieb von Hans Roth. Er studierte Brauer hat sich aber nicht in sein Schicksal ergeben, sondern nach einer kreativen Alternative gesucht. Nachdem die Lieferung herkömmlicher Kohlensäure in Frage steht, greift er nun auf Stickstoff zurück. Ein Experiment, das in seinen Augen funktionieren kann. Daneben hofft er aber auch darauf, dass die Kohlensäure auf dem herkömmlichen Weg bald wieder wie gewohnt verfügbar sein wird. Auf deutlich höhere Kosten müsse man sich allerdings auch hier einstellen, was auch unvermeidlich zu Preiserhöhungen gegenüber dem Kunden führen müsse.
Sein Gast aus der Landespolitik hatte hoffnungsvolle Nachrichten dabei. „Hubert Aiwanger hat meine Forderung nach dem Gaspreisdeckel für energieintensive Unternehmen und von Habeck zudem die Rücknahme der Gasumlage verlangt. Der Bund muss und wird auch handeln. Habeck und Scholz können es sich nicht leisten, dass eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen gefährdet sind und in Supermärkten Regale leerbleiben. Der größte Hersteller von Düngemitteln, das Unternehmen SKW Piesteritz, hat Vorkehrungen getroffen, um die Düngemittelproduktion kurzfristig wieder aufzunehmen. Sobald der Bund sich bewegt, gehe ich von einem Ende des Produktionsstillstands aus. Dann gibt es auch wieder Kohlensäure“, prognostiziert Bernhard Pohl.
Der für Pfaffenhausen und das Unterallgäu zuständige Landtagsabgeordnete besichtigte anschließend noch die Produktion und stellte abschließend fest: „Ich freue mich sehr, dass die Storchenbrauerei auch nach den harten Coronajahren gut aufgestellt ist. Hans Roth hat bewiesen, dass er mit kreativen Ideen auch schwierige Herausforderungen meistern kann. Wir alle sollten im Interesse unserer Heimat ein Interesse daran haben, dass es solche Betriebe auch in den nächsten Jahrzehnten gibt und sie im Rahmen unserer Möglichkeiten nach Kräften unterstützen.“