Nach zähem Ringen startet nun der Neubau des Polizeigebäudes
Pohl: Ein großer Tag für die Kaufbeurer Polizei!
„Unsere Ausdauer und Hartnäckigkeit hat sich gelohnt. Nach 13 Jahren startet mit dem Spatenstich nun der Neubau des Polizeigebäudes in Kaufbeuren. Damit beginnt für die Beamten und die Bürger der Stadt und des Umlands schon bald eine neue Ära“, kommentiert der Kaufbeurer Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl, stellvertretender Vorsitzender der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, den nun heutigen Spatenstich auf der Moosmangwiese.
Der Landtagsabgeordnete erinnert sich: „Beim Weihnachtskonzert der Musikvereinigung Neugablonz 2008, ich war gerade wenige Wochen neu im Landtag, sprach mich Oberbürgermeister Stefan Bosse auf einen langgehegten Wunsch der Kaufbeurer Polizei an: Ein neues Polizeigebäude! Zwar hatte der damalige Innenminister Günther Beckstein 2006 eine Sanierung des in Teilen maroden Gebäudes versprochen, die Beamten wollten aber ein komplett neues Gebäude. Ich habe diesen Auftrag mitgenommen und mich an die Arbeit gemacht“, blickt Pohl zurück. Als er dann mit den zuständigen Stellen im bayerischen Innenministerium Kontakt aufnahm, traf er auf erheblichen Widerstand. „Mein damaliger Gesprächspartner fragte mich ganz unverblümt, was mich ein Polizeigebäude angeht. Ich solle meinen Job im Landtag machen und mich nicht in Dinge einmischen, die in der Zuständigkeit des Ministeriums liegen.“
Pohl ließ sich allerdings nicht entmutigen. Jahrelang kämpfte er für den Neubau, und überzeugte seine Landtagsfraktion von der Notwendigkeit und stellte in schöner Regelmäßigkeit Haushaltsanträge für einen Neubau. „Zunächst bekam ich im Landtag für das Vorhaben keine Unterstützung. Als ich aber einen Kostenvergleich zwischen Sanierung und Neubau verlangte und sich herausstellte, dass die Sanierungskosten bei etwa 70 Prozent eines möglichen Neubaus lagen, konnte ich zumindest erreichen, dass nun zweigleisig geplant wurde“, resümiert Pohl.
Die Waage habe sich dann in den Jahren 2014 bis 2017 immer stärker in Richtung Neubau geneigt, eine definitive Entscheidung habe man aber nicht getroffen. Ein entscheidender Punkt auf dem Weg zum Neubau war dann der Besuch des damaligen bayerischen Ministerpräsident Horst Seehofer im Jahre 2017 in Kaufbeuren. „Wir saßen in einem Besprechungsraum des Innova Allgäu Hightech-Parks. Der damalige Polizeipräsident Memel dankte dem Ministerpräsidenten für seine Bereitschaft, eine Sanierung des Polizeigebäudes in der Schraderstraße zu unterstützen. Da meldete sich mein Stadtratskollege Ernst Holy zu Wort und sagte höflich, aber bestimmt: Die Polizei in Kaufbeuren will keine Sanierung, sondern einen Neubau! Horst Seehofer sagte daraufhin zu, die Neubaupläne wohlwollend prüfen zu lassen. Das hat vieles erleichtert. „Ernst Holy kann sich mit gutem Recht als einer der Väter des gesamten Projekts bezeichnen“, lobt Pohl seinen Stadtratskollegen.
Der Neubau war aber noch längst nicht in trockenen Tüchern. Nach einer aufwendigen Standortsuche konnte das Grundstück an der Moosmangwiese gekauft werden. „Stefan Bosse und ich waren ganz zu Beginn schon der Meinung, dass das Gebäude dort entstehen könnte, weil dort die Innenstadt, Neugablonz und die B12 schnell erreichbar sind. Anfangs hatte sich das Ministerium aber ausschließlich auf das Stadtzentrum fixiert. Aus meiner Sicht ist der nun gefundene Standort allerdings goldrichtig“, stellt Pohl fest.
Die Baumaßnahme musste allerdings noch zweimal durch den Haushaltsausschuss und dort eine Mehrheit finden. „Die Vorarbeiten des Staatlichen Bauamts Kempten waren exzellent. Die Planung ist überzeugend, die Kostensteigerungen moderat. Ich bin sehr stolz darauf, dass es mir als Berichterstatter im Haushaltsausschuss gelungen ist, einen einstimmigen Beschluss zu erreichen. Das ist für ein Projekt mit immerhin 20 Millionen Euro in diesen Zeiten nicht selbstverständlich. Ich danke auch Innenminister Joachim Herrmann und seinem damaligen Staatssekretär Gerhard Eck dafür, dass dieser Baumaßnahme die nötige Priorität eingeräumt wurde. Dies ist umso bemerkenswerter, als wir in Corona-Zeiten eine starke Ausgabendisziplin wahren mussten und gleichzeitig die Baupreise in die Höhe gegangen sind. Für die Innere Sicherheit in unserer Stadt und dem Umland ist dieser Neubau allerdings von wegweisender Bedeutung. Es ist auch ein klares und gutes Zeichen für unsere Beschäftigten in der Dienststelle, sowohl in der Polizeiinspektion als auch in der Kriminalpolizeistation. Wer Spitzenleistungen erwartet, muss auch für entsprechendes Umfeld sorgen. Das tun wir mit diesem Neubau“, betont Pohl abschließend.
Freuen sich über den„Spatenstich“ vom neuen Polizeigebäude Kaufbeuren (von Links nach rechts) Andreas Buchmiller (Leiter Kripo KE), Susanne Ferschl (MdB), Bernhard Pohl (MdL), Franz Josef Pschierer (MdL), Cornelia Bodenstab (Leitende Baudirektorin Staatl. Bauamt KE), Dr. Dominikus Stadler (Polizei Vizepräsident Polizeipräsidium Schwaben Süd/West), Stefan Bosse (Oberbürgermeister Stadt Kaufbeuren), Markus Ziegler (Leiter Polizei Kaufbeuren), Christian Martin (Stadtbrandrat), Sebastian Dellinger (Architekturbüro Beer Bembé Dellinger Architekten und Stadtplaner GmbH)
Foto: Büro Pohl