Heimatvertriebene: FREIE WÄHLER-Fraktion setzt mit Parlamentarischem Abend „80 Jahre Flucht und Vertreibung“ ein Zeichen der Erinnerung und Solidarität

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Pohl: Erinnerungskultur muss beides umfassen: das Gedenken an das Unrecht der Vertreibung und die Aufbauleistung der Heimatvertriebenen in Bayern!

München. Die Jahre 1945 und 1946 bedeuteten für Millionen von Menschen aus dem Sudetenland, Schlesien und weiteren ehemals deutsch besiedelten Gebieten in Osteuropa eine tiefe Zäsur – sie verloren ihre Heimat durch völkerrechtswidrige Vertreibung. An dieses Unrecht müssen wir dauerhaft erinnern. Die FREIE WÄHLER Landtagsfraktion setzt sich deshalb als verlässlicher Partner im Bayerischen Landtag für die Belange der Heimatvertriebenen ein. Zum Austausch mit dem Bund der Vertriebenen in Bayern und den Landsmannschaften hat die Fraktion am Mittwoch einen Parlamentarischen Abend mit dem Titel „80 Jahre Flucht und Vertreibung“ veranstaltet.

Es macht Mut, dass sich die Heimatvertriebenen der heutigen Generation und auch viele Menschen in den ehemaligen deutschen Ostgebieten sowie im Sudetenland einer wichtigen Aufgabe verschrieben haben: dem Bau von Brücken von der neuen in die alte Heimat. Das ist Friedensarbeit im allerbesten Sinne“, erklärte Bernhard Pohl, Erster stellvertretender Vorsitzender und Sprecher für Heimatvertriebene. In der Geschichte Deutschlands seit dem Zweiten Weltkrieg spielten die Heimatvertriebenen eine wichtige Rolle beim Wiederaufbau. Deshalb würdigte Pohl in seiner Begrüßung die Leistung der damaligen Neuankömmlinge in der noch jungen Bundesrepublik: „Unser Dank geht an alle Heimatvertriebenen für ihre Aufbauleistung im Freistaat nach dem Zweiten Weltkrieg und ihre Leistungen für unsere Demokratie.“ Es sei wichtig, diese Errungenschaften auch heute noch im Bewusstsein der Menschen zu halten. Mit Blick auf die Ukraine sei das Gedenken an die Vertriebenen wertvoll, um Brücken zu bauen: „Wenn ein postkommunistischer Diktator sein zynisches Machtspiel auf dem Rücken unschuldiger Menschen treibt, müssen wir zusammenrücken und die Verbindung Deutschlands mit dem Osten Europas durch die zahlreichen Familiengeschichten wachhalten“, plädierte Pohl. Enge freundschaftliche Bünde über Grenzen hinweg seien die einzige Gewährleistung, damit sich das Unrecht aus der Vergangenheit nicht wiederhole.

Der Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV) in Bayern, Landrat a. D. Dr. h.c. Christian Knauer bedankte sich für die Einladung zum Austausch mit der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion: „Wir sind mit der langjährigen Unterstützung durch die Bayernkoalition sehr zufrieden.“ Ohne die staatliche Förderung sei die Erinnerungsarbeit nicht in dem Maße möglich, wie sie geleistet werde. Er wies darauf hin, dass der 8. Mai für ein Viertel der Deutschen anstelle eines Tages der Befreiung die Aufgabe von Hab und Gut und den Verlust der Heimat bedeutet habe und für die Menschen in Mitteldeutschland ein Unrechtsregime durch das nächste ausgetauscht wurde. Bildungspolitik sei ein wichtiger Baustein, um das Gedenken an Flucht und Vertreibung wachzuhalten und Brücken zu bauen. „Wir setzen große Hoffnungen in Kultusministerin Anna Stolz, unseren Anliegen Gehör zu schenken“, meinte Knauer. Die Veranstaltung nutzte der Landesvorsitzende zudem für die Ehrung eines verdienten Mitglieds: Die langjährige Landesvorsitzende der Donauschwaben, Eva Hübner, erhielt die Silberne Ehrennadel des Bundes der Vertriebenen für ihre langjährigen Dienste für die Heimatvertriebenen.

Fraktionsvorsitzender Florian Streibl wies darauf hin, dass Flucht und Vertreibung in der Geschichte immer wiederkehrten. Der Abgeordnete aus Oberammergau zeigte sich beeindruckt: „Was Menschen erreichen können, wenn sie wieder eine Heimat finden, demonstrieren die Heimatvertriebenen in Deutschland seit 80 Jahren.“ Bisher seien es 80 Jahre in Freiheit und Frieden gewesen. „Wenn man heute in die Welt blickt, wird es wieder dunkler, es kehren Bedrohungen zurück und ein Geist, den man 80 Jahre vernichtet glaubte, zeigt sich mancherorts“, warnte Streibl. Man habe sich an Frieden und Wohlstand gewöhnt – beides könne man leicht verlieren. Er wies auf das Grundgesetz hin: „Die Würde des Menschen ist unantastbar, das verbindet uns alle.“ Diese Menschenwürde müsse man schützen: „Nur wenn uns das gelingt, erhalten wir eine Gesellschaft, in der sich jeder verwirklichen kann.“ Gerade im Gedenken müsse man die Erinnerung an die Leistungen der Heimatvertriebenen für unsere Demokratie wachhalten und das Wissen auch an die junge Generation weitergeben.

Bild: FREIE WÄHLER Landtagsfraktion

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