Freistaat gibt 25.000 Euro für Wanderausstellung „Gabi“
Pressemitteilung vom 22.02.2023
Pohl: Wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur
Leo Hiemer hat sich nicht nur als Filmemacher deutschlandweit großes Renommee erworben, er hat auch bei der Aufarbeitung des Schicksals von Gabriele Schwarz für große Aufmerksamkeit gesorgt. Der Kaufbeurer hat das Schicksal des Mädchens, das als kleines Kind ins Allgäu kam und dort aufwuchs, ehe es 1943 in Ausschwitz ermordet wurde, in einer umfassenden Dokumentation verarbeitet und den Gräueltaten der NS-Diktatur auch im Allgäu ein Gesicht gegeben.
Der Allgäuer Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl hat nun dafür gesorgt, dass der Freistaat Bayern eine Wanderausstellung mit 25.000 Euro finanziert, die Gabis Schicksal einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen soll. Die Ausstellung, die bereits an mehreren Orten im Allgäu gezeigt wurde, soll in allen sieben Regierungsbezirken gezeigt werden. Auftakt ist im Bayerischen Landtag. „Ich bin den Kollegen im Haushaltsausschuss sehr dankbar, dass sie mit solch überwältigender Mehrheit der Finanzierung einer Wanderausstellung zugestimmt haben“, lobt der haushaltspolitische Sprecher der Freie Wähler-Landtagsfraktion.
Bernhard Pohl freut sich derweil über die große Zustimmung: „Erinnerungskultur ist die Grundlage dafür, dass sich die unfassbaren Verbrechen des Nationalsozialismus niemals wiederholen. Wir haben deshalb die Verantwortung, die Gräueltaten nicht nur statistisch zu erfassen, sondern das menschenverachtende Unrecht der heutigen Generation auch plastisch anhand konkreter Schicksale vor Augen zu führen. Leo Hiemer ist dies mit seiner Dokumentation über Gabi meisterhaft gelungen.“
In einem Gespräch mit Landtagspräsidentin Ilse Aigner stieß Pohl auf große Zustimmung. Es gehe jetzt nun noch darum, einen geeigneten Termin zu finden und die Details abzuklären, so der Abgeordnete. „Ich gehe aber davon aus, dass wir noch in diesem Jahr die Wanderausstellung im Maximilianeum präsentieren können. Unser Parlament setzt damit gemeinsam mit Leo Hiemer ein starkes Zeichen für die Erinnerungskultur.“
Die Geldmittel stammen aus den Fraktionsinitiativen der Regierungsfraktionen. Mit einem Gesamtbetrag von insgesamt 70 Millionen Euro werden regionale Projekte gefördert. Die Regierungsfraktionen bringen hierzu Anträge in den Bayerischen Landtag ein. Bernhard Pohl weist abschließend auf eine historische Besonderheit hin: „Wir haben den Beschluss genau an dem Tag gefasst, an dem sich die Deportation von Gabi nach Ausschwitz zum 80. Mal jährt. Uns war das zwar nicht bewusst. Die Symbolkraft hat mich aber im Nachhinein sehr stark berührt.“