Bürokratie bleibt der größte Gegner
Pressemitteilung vom 23.02.2023
Landtagsabgeordneter Bernhard Pohl im Austausch mit Vereinen aus dem Raum Marktoberdorf
Die Sorgen bei den Vereinsvorständen in und um Marktoberdorf sind bei Weitem nicht so groß wie befürchtet. Bei einem Treffen mit Funktionären in der Kreisstadt wollte der für das Ostallgäu zuständige Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (Freie Wähler) insbesondere die Probleme der Vereine nach zwei Jahren Corona-Pandemie ausloten. An der lockeren Gesprächsrunde nahm auch Marktoberdorfs Dritter Bürgermeister Michael Eichinger teil, der zugleich auch Zweiter Vorstand des FC Thalhofen ist.
Es zieht sich wie ein roter Faden durch: Nicht nur bei seinem Sportlertreffen im Januar in Kaufbeuren hatten die Vorstände die enorme Bürokratie beklagt, mit der sie zu kämpfen haben, auch die Vereinsvertreter aus dem Raum Marktoberdorf bemängeln die hohen Hürden, die sie zu überspringen haben. Hinzu kommt die Datenschutzgrundverordnung. Für Werner Geiger, Vorstand des TSV Bertoldshofen, werde es immer schwerer, einen Nachfolger für einen Vorstandsposten zu finden. Thalhofens Vereinsboss Rajko Lätzig sieht in der Gewinnung von Trainern und Betreuern den „größten Kampf. Es wird auch in der Zukunft nicht einfacher werden“, zeichnet er ein doch etwas düsteres Bild. Stephan Mücke vom SV Geisenried wird in seinen Ausführungen schon etwas deutlicher: „Unser Mitgliedsbeitrag hält uns am Leben, die Feste bringen uns Handlungsspielraum.“
Doch anstatt Vereine und ehrenamtliche Organisationen zu entlasten, gilt es seit Beginn des Jahres 2023 den nächsten Kraftakt zu stemmen: Die Einführung der Umsatzsteuer für Festivitäten bringt Schatzmeister und vor allem Steuerberater zusätzliche Arbeit. Die Umsatzsteuer muss nur dann an das Finanzamt entrichtet werden, wenn das Vereinsfest öffentlich ist. „Die Vereine übernehmen viele Aufgaben, da steckt eine Menge Zeit dahinter. Mein Bestreben war und ist es, dass wir Bürokratie abbauen sollen und nicht noch mehr draufpacken. Den Bürokratismus einzubremsen, ist ein schweres Unterfangen. Hier gilt es dicke Baumstämme durchzusägen“, betont Pohl. Finanzielle Mittel werden dagegen unbürokratisch den Vereinen bei der Verdoppelung der Vereinspauschale auch 2023 zur Verfügung gestellt. „Ich freue mich sehr. Beide Regierungsparteien haben sich hier durchgesetzt. Das Geld kommt da an, wo es benötigt wird, nämlich bei den Vereinen.“
Unterdessen gibt es für ehrenamtliche Organisationen und Vereine weiterhin gute Nachrichten. Am 1. April dieses Jahres müssen bei kostenlosen Festen und Feierlichkeiten keine Gebühren mehr an die Rechteverwertungsgesellschaft GEMA entrichtet werden. Stattdessen zahlt der Freistaat Bayern. Es ist ein weiterer Vorstoß zur Entbürokratisierung des Ehrenamts. Der Freistaat Bayern übernimmt dafür allein in diesem Jahr Kosten in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro.