Mindelburg muss Kulturgut von nationaler Bedeutung werden!
PRESSEMITTEILUNG vom 27.09.2024
Landtagsabgeordneter begrüßt Antrag zur ganzheitlichen Konzeption, Sanierung und Nutzung der Mindelburg
Der für die Stadt Mindelheim zuständige Landtagsabgeordnete Bernhard Pohl (Freie Wähler), Stellvertretender Vorsitzender des Haushaltsausschusses des Bayerischen Landtags, sieht das Mammutprojekt „Mindelburg“ auf einem guten Weg. Er freut sich über den Antrag der CSU-Stadtratsfraktion, die einen Antrag zur ganzheitlichen Konzeption, Sanierung und Nutzung der Mindelburg gestellt hat: „Die Sanierung der Mindelburg und die Erarbeitung eines innovativen Nutzungskonzepts, das dann auch baulich umgesetzt werden muss, ist eine wahre Herkulesaufgabe. Hier müssen die Stadt und der Freistaat Bayern eng abgestimmt gemeinsam vorgehen, um aus dem Wahrzeichen der Stadt Mindelheim auch ein Markenzeichen zu machen. Wahrzeichen hat man, Markenzeichen lebt man. Daher muss die neue Mindelburg mehr sein als ein historisches Zeugnis, sie muss Geschichte für die Menschen aus der Stadt, der Umgebung und auch von weit her erlebbar machen. Dieser Aufgabe haben wir uns gemeinsam verschrieben, und daher bin ich Bürgermeister Dr. Stephan Winter und seinem Stadtrat in ganz besonderer Weise dankbar, dass wir uns hier auf einen gemeinsamen Weg gemacht haben“, betont Bernhard Pohl.
Auf Initiative des Abgeordneten hat der Freistaat Bayern bislang 650.000 Euro zur Verfügung gestellt, die auch der Erarbeitung eines Nutzungskonzepts dienen sollen. Bernhard Pohl, der die Interessen der Stadt Mindelheim schon seit 2008 im Bayerischen Landtag vertritt, weiß als Haushaltspolitiker allerdings auch, dass die Gesamtkosten um ein Vielfaches höher sein werden: „In Abstimmung mit Bürgermeister Dr. Stephan Winter habe ich Mitte August ein intensives Gespräch mit dem obersten Denkmalschützer des Freistaats, Generalkonservator Prof. Dr. Matthias Pfeil, in München geführt und dabei die Fördermöglichkeiten ausgelotet. Ich möchte zwar noch nicht über konkrete Zahlen sprechen, kann aber so viel verraten: Wir haben sehr gute Chancen, eine namhafte Fördersumme zu erhalten. Ich danke in diesem Zusammenhang auch dem Mindelheimer Kultur- und Museumschef Dr. Christian Schedler, der mich für dieses Gespräch perfekt gecoacht hat.
Es geht nun darum, in Etappen zu denken und zu arbeiten. Dazu werde zunächst ein ausgearbeitetes Konzept zur Sanierung und Nutzung benötigt. Hierzu kann der Mindelheimer Stadtrat jetzt den Startschuss geben. „Der Antrag der CSU-Stadtratsfraktion auf Erstellung einer ganzheitlichen Konzeption zur Sanierung und Nutzung trifft den Nagel auf den Kopf. Genau darauf legt der Generalkonservator nämlich besonderen Wert. Man muss nicht alles auf einmal fertig stellen, es ist aber erforderlich, von Anfang an ein Gesamtkonzept zu beschließen und umzusetzen. Stückwerk hilft uns hier nicht weiter. Es wäre außerordentlich hilfreich, wenn der Mindelheimer Stadtrat dies so beschließt. Ich gehe davon aus, dass wir die Kosten hierfür aus den bereitgestellten Haushaltsmitteln des Freistaats begleichen können“, signalisiert Pohl.
Der Landtagsabgeordnete wünscht sich eine Fertigstellung zum nächsten Frühjahr. Er hat Professor Pfeil auch gebeten, sich nach Vorlage des Konzepts die Mindelburg erneut anzusehen und die Präsentation vor Ort zu erhalten. „Der Generalkonservator war sich mit mir einig, dass die Mindelburg ein herausragendes Denkmal ist, das weit über die Grenzen der Stadt hinaus von prägender Bedeutung ist. Unser gemeinsames Anliegen ist es aber auch, Denkmäler nicht um ihrer selbst Willen zu erhalten, sondern sie erlebbar zu machen. Die Mindelburg muss daher ein herausragender Ort der Begegnung für Jedermann werden. Dies stärkt auch die Identifikation und das Wirgefühl der Stadtgesellschaft Mindelheims“, betont Bernhard Pohl.
Auf der Grundlage des Sanierungs- und Nutzungskonzeptes wird Professor Pfeil eine für das Gesamtvorhaben wegweisende Entscheidung treffen, die die Einstufung der Mindelburg betrifft. „Derzeit ist die Mindelburg als Denkmal von nationaler Bedeutsamkeit eingestuft. Unser Ziel muss es aber sein, dass der Denkmalschutz der Burg das Prädikat „Kulturgut von nationaler Bedeutung“ zuspricht. Professor Pfeil hat mir versichert, er werde dies zügig entscheiden. Auch wenn sich Professor Pfeil hier natürlich nicht in die Karten schauen lässt, kann ich zumindest so viel sagen, dass er unser Anliegen mit einem grundlegenden Wohlwollen prüfen wird“, zeigt sich Pohl hoffnungsfroh.
Sollte es gelingen, als Kulturgut nationaler Bedeutung eingestuft zu werden, was angesichts der Grabungsergebnisse zumindest gut vorstellbar ist, stehen zusätzliche Fördermittel des Bundes in erheblichem Umfang im Raum. „Ich möchte gemeinsam mit Bürgermeister Dr. Stephan Winter sämtliche möglichen Fördergeber der Bundes- sowie der Landesebene an einen Tisch einladen, um so das Maximum an möglichen Finanzmitteln von Bund und Land zu erhalten. Die Stadt Mindelheim steht zwar finanziell höchst solide da und verfügt über gute Steuereinnahmen. Trotzdem ist ein Projekt, das sich nach meiner Einschätzung jedenfalls jenseits der 10 Millionen Euro-Marke bewegen wird, von der Frundsbergstadt allein nicht zu stemmen. Hier brauchen wir einen erheblichen Förderanteil des Staates zumal bei einem derartigen Kulturgut auch staatliche Interessen maßgeblich betroffen sind. Das müssen wir gemeinsam hinbekommen“, fordert Bernhard Pohl.
Für Pohl ist die Wiederbelebung der Mindelburg eine der zentralen Aufgaben, aber auch Chancen der Stadt. Die notwendige Sanierung mit der Chance eines zukunftsweisenden Nutzungskonzepts zu verbinden, sei ein genialer Schachzug. „Mindelheim schafft es wie kaum eine zweite Stadt, ihr historisches Erbe mit einer modernen Stadtgesellschaft und einer dynamischen Wirtschaftsentwicklung zu verbinden. Bürgermeister Dr. Stephan Winter hat früher als andere erkannt, wie wichtig es ist, die Wesensmerkmale und Stärken seiner Stadt nicht nur nach innen, sondern vor allem auch nach außen zu verkaufen. Dieses ganzheitliche Stadtmarketing ist die Basis für einen stetigen, dauerhaften Erfolg, sei es bei der Schaffung einer Identifikation für die Bevölkerung nach innen, aber auch bei der Gewinnung von Neubürgern und der Festigung der Frundsbergstadt als Premium-Wirtschaftsstandort der Region. Die restaurierte Mindelburg kann diese Entwicklung symbolhaft abbilden, wenn die Burganlage mit Kulturveranstaltungen, Kommunikation und Gastronomie zu einem ganzheitlichen Erlebnisraum verbunden wird und das, was Mindelheim im Ganzen auszeichnet, im Kleinen abbildet“, so Pohl abschließend.